Nachlass Alfred und Emma Weissmann
Alfred Weissmann (1907–1992) und Emma Weissmann, geb. Baron (1908–1985), wurden politisch im Roten Wien der Jahre 1919–1934 sozialisiert. Alfred Weissmann war Obmann der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) Leopoldstadt, Emma Weissmann arbeitete als Fürsorgerin. Nach dem Februaraufstand schlossen sich beide den Revolutionären Sozialisten an. Alfred Weissmann wurde 1935 verhaftet (Freispruch im Sozialistenprozess 1936), Emma Weissmann im selben Jahr aus politischen Gründen von der Stadt Wien entlassen. Nach dem „Anschluss“ 1938 Flucht vor politischer und „rassischer“ Verfolgung nach Frankreich, wo Emma Weissmann in dem von Ernst Papanek gegründeten Kinderheim Montmorency tätig war. 1941 weitere Flucht in die USA. Dort Mitarbeiter:innen des Austrian Labor Committee, 1945 Mitgründer:innen und langjährige Tätigkeit bei den American Friends of Austrian Labor.
Alfred und Emma Weissmann im Garten mit Freunden, New York, 1950 (Bestand: American Friends of Austrian Labor)
Emma Weissmann absolvierte in New York eine universitäre Ausbildung und war in der Familienberatung und psychotherapeutischen Arbeit, u. a. in der Alfred Adler Mental Hygiene Clinic, New York, tätig. 1975 Rückkehr nach Wien, wo Alfred Weissmann als Geschäftsführer der Alt-SAJ amtierte und sich in der Bildungsarbeit der SPÖ engagierte.
Der Nachlass enthält amtliche und berufliche Dokumente von Alfred und Emma Weissmann sowie Familienangehörigen, umfangreiche Korrespondenzen mit Familie bzw. Freund:innen und Genoss:innen aus dem Exil, v. a. aus der Zeit der Rückkehr nach Wien, politische Ehrungen etc.
Der Nachlass wurde dem VGA 2023 und 2025 von der Großnichte Barbara Traub übergeben. Bearbeitung: Georg Spitaler
Zeitraum: 1899–1993
Weitere Materialien zu Alfred und Emma Weissmann finden sich u. a. in den VGA-Beständen „Sozialistische Partei 1934–1945“ und „American Friends of Austrian Labor“.
