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FZHM - Forschungszentrum für historische Minderheiten

Auf Initiative des Vereins für Geschichte der Arbeiterbewegung wurde 2005 das „Forschungszentrum für historische Minderheiten“ gegründet. Ziel des FZHM ist es, sich mit Migrationsbewegungen aus historischer Perspektive auseinanderzusetzen, wobei der Schwerpunkt bei der Geschichte der Tschechischen und Slowakischen Minderheit in Wien liegt. Der Fokus auf diese beiden Volksgruppen ermöglicht es, Migrationsbewegungen und Integrationsformen über einen größeren Zeitraum zu untersuchen, kamen doch die Zuwanderer aus Böhmen, Mähren und der Slowakei bereits zur Zeit der Habsburger Monarchie in großer Zahl nach Wien. Dabei handelte es sich zunächst vor allem um Formen der Arbeitsmigration, später waren es auch politische Gründe wie die Niederschlagung des „Prager Frühlings“ 1968 oder die Unterzeichnung der „Charta 77“, die Menschen zur Flucht oder Ausreise bewegten. So unterschiedlich die Beweggründe für Migrationsströme sind, so unterschiedlich sind auch die Formen mit der Situation umzugehen, sich zur Aufnahmegesellschaft und zu den Herkunftsorten zu verhalten – auch hier findet eine Bewegung statt, nämlich zwischen Integrationsprozessen und der Bewahrung kultureller Identitäten. Anhand der Geschichte der beiden Volksgruppen sollen aber auch grundlegende Fragestellungen zum Themenfeld Migration in den Blick genommen werden.

Archiv | Bibliothek
Die Kernaufgabe besteht in der Sicherung und wissenschaftlichen Aufarbeitung des kulturellen Erbes der tschechischen und slowakischen Volksgruppen in Wien. So konnte die Bibliothek des Büchereiverbands Jirásek, eine klassische Volksbibliothek sozialdemokratischer Prägung, sowie kleinere Bestände von Arbeiterbibliotheken aus Favoriten sichergestellt werden. Die Bibliothek von Karl Matal, Journalist und Gewerkschafter, umfasst vor allem sozialpolitische Literatur und umfangreiche Bestände der tschechischen Exilliteratur. Der eigentliche Wert der Sammlung Matal liegt jedoch auf archivalischem Gebiet. Über Jahrzehnte hat Karl Matal in privater Initiative ein einzigartiges Archiv zu allen Aspekten des politischen, sozialen und kulturellen Lebens der Tschechischen und Slowakischen Minderheit zusammengetragen.

Forschung | Vermittlung
Da es sich beim Themenfeld Minderheiten und Migration um aktuelle gesellschaftspolitische Fragen handelt, versteht sich das FZHM nicht nur als Ort Forschung, sondern auch als Ort der Wissenschaftskommunikation, wobei über das einschlägige Fachpublikum hinaus auch breitere Bevölkerungsgruppen angesprochen werden sollen. Volksbildnerische Tätigkeiten wie Ausstellungen, Führungen und Vorträge sollen das allgemeine Wissen um die Migrationsbewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts und die damit verbundenen sozio-kulturellen Veränderungen erweitern.

mehr >> http://www.fzhm.at